digiDEM Bayern war zu Gast auf der Altenpflege 2023, der internationalen Leitmesse der Pflegewirtschaft in Nürnberg. Ihren Vortrag vor dem gut besuchtem Auditorium stellte Anne Keefer, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei digiDEM Bayern, unter das Motto „Demenz und Digitalisierung – Neue Wege gehen“.

Leitmesse Altenpflege

Rund 560 Ausstellende präsentierten auf der internationalen Leitmesse der Pflegewirtschaft von 25. bis 27. April 2023 ihre neuesten Entwicklungen, Dienstleistungen und Produkte für die stationäre und ambulante Pflege. Neben Kongress- und Impulsvorträgen lauschte das Branchenpublikum auch in unterschiedlichen Foren den Vorträgen der Fachexpert*innen.

Ergänzende Angebote in strukturschwachen Regionen

Unter dem Motto „Demenz und Digitalisierung – Neue Wege gehen“ sprach Anne Keefer, Gerontologin M. Sc. und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei digiDEM Bayern, über die Bedeutung der Digitalisierung speziell in der häuslichen Pflege. „Insbesondere in strukturschwachen Regionen können digitale Angebote die medizinische und pflegerische Versorgung ergänzen und erweitern“, erläuterte die junge Nachwuchswissenschaftlerin.

Daher setzt digiDEM Bayern auf die Entwicklung unterschiedlicher digitaler Unterstützungsangebote. Dazu gehören zum Beispiel der digiDEM Bayern-Wissentest Demenz und ein Online-Fragebogen, mit dem nahestehende Personen von Betroffenen deren kognitiven Abbau einschätzen können. Großer Beliebtheit erfreuen sich der Science Watch-Newsletter und die Live-Webinare, die jederzeit in der digiDEM Bayern-Mediathek abrufbar sind.

digiDEM Bayern setzt auf die Entwicklung unterschiedlicher digitaler Unterstützungsangebote.
Foto: digiDEM Bayern

Hohe Internetnutzung bei den Älteren

Welche Bedeutung die Digitalisierung hat, belegt zum Beispiel die Anzahl der Seniorinnen und Senioren, die das Internet nutzen. „Laut Angaben des Achten Altersberichts der Bundesregierung sind 79 Prozent der Menschen in der Altersgruppe zwischen 60 und 69 Jahren online, bei den 70- bis 79-Jährigen sind es immerhin noch 54 Prozent“, sagte Anne Keefer. Allein in den Jahren 2002 bis 2017 stiegt der Anteil der Menschen im Alter von 79 bis 84 von 1,3 auf 39,4 Prozent. Am wichtigsten war ihnen dabei die Suche nach Informationen, gefolgt von dem Wunsch, mit Freunden, Bekannten und Verwandten Kontakt zu halten. 

Neben der Vorstellung der digitalen Angebote erläuterte Anne Keefer auch das Forschungsprojekt digiDEM Bayern. „Wir befragen Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen und Menschen mit leichter bis moderater Demenz sowie deren An und Zugehörige flächendeckend in ganz Bayern zu ihrer eigenen Situation.“ Das Forschungsziel ist klar definiert, so Anne Keefer: „Mit Hilfe der erhobenen Daten gewinnen wir Erkenntnisse, die dazu beitragen, die Lebensbedingungen von Betroffenen langfristig zu verbessern.“ 

digiDEM Bayern ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des Universitätsklinikums Erlangen und des Innovationsclusters Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) im Rahmen des Masterplans „BAYERN DIGITAL II“.

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