Das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) zählt mittlerweile 1.000 Studienteilnehmende aus ganz Bayern. In dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) geförderten Forschungsvorhaben werden bayernweit Langzeitdaten zur Versorgung und Behandlung von Menschen mit Demenz sowie ihren pflegenden Angehörigen erfasst. Ziel von digiDEM Bayern ist es, mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse die Lebensbedingungen der Betroffenen zu verbessern und ihnen digitale Unterstützungsangebote bereitzustellen.

1.000 Bayerinnen und Bayern nehmen am Forschungsprojekt „Digitales Demenzregister Bayern“ teil
Das digiDEM Bayern-Team freut sich über 1.000 Studienteilnehmende.

Seit Januar 2021 befragt digiDEM Bayern Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie pflegende An- und Zugehörige. Unterstützt werden die Wissenschaftler*innen von Forschungspartner*innen und Projektassistenzen aus allen bayerischen Regierungsbezirken. Die Kooperationspartner*innen führen vor Ort persönlich oder virtuell die Befragungen durch. An dem Projekt haben mittlerweile 1.000 Menschen aus Bayern teilgenommen.

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek sagt: „Ich freue mich sehr, dass so viele Bürgerinnen und Bürger aktiv am Forschungsprojekt teilnehmen.“ Er betont: „Menschen mit Demenz brauchen unsere volle Aufmerksamkeit. Deshalb unterstützen wir im Rahmen der Bayerischen Demenzstrategie die Versorgungsforschung von digiDEM Bayern. DigiDEM Bayern leistet einen innovativen, digitalen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden An- und Zugehörigen.“

Mit vereinten Kräften

„Trotz Corona-Pandemie und Lockdown haben wir unser Forschungsprojekt vorangetrieben. Gemeinsam mit unseren Forschungspartner*innen in ganz Bayern haben wir mit vereinten Kräften die Zahl der Studienteilnehmenden kontinuierlich gesteigert“, sagt Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas, Neurologe und einer der Projektleiter von digiDEM Bayern. „Für das bisherige Engagement aller Teilnehmenden und aller Forschungspartner*innen bedanken wir uns sehr. Ihr begeistertes Mitwirken hat uns über die schwierigen Zeiten hinweggeholfen.“

Digitalisierungsstrategie umgesetzt

Um die Herausforderungen während der Pandemie zu meistern, setzte digiDEM Bayern frühzeitig auf Digitalisierung im Bereich der Demenzfrüherkennung und entwickelte ein virtuelles Demenz-Screening. Zudem entstanden eine Vielzahl von neuartigen digitalen Unterstützungsangeboten. Zu diesen gehört etwa der Fragebogen zur Fremdeinschätzung der Gedächtnisleistung durch Dritte (IQCODE), ein Online-Fragebogen, mit dem nahestehende Personen von Betroffenen deren kognitiven Abbau einschätzen können oder die Angehörigenampel, ein Selbsttest, der pflegenden Angehörigen mittels gezielter Fragen den Grad ihrer persönlichen Belastung anzeigt. Ein anderes Beispiel ist der Wissenstest Demenz, bei dem jede*r sein Demenzwissen überprüfen kann. Alle digiDEM Bayern-Angebote können kostenfrei hier genutzt werden.

Gerade in den ländlichen Regionen Bayerns ist der Bedarf an wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen über die Versorgungslage von Menschen mit Demenz groß. Für die weitere Forschungsarbeit appelliert digiDEM Bayern-Projektleiter Peter Kolominsky-Rabas an die Versorgungseinrichtungen in allen Regierungsbezirken: „Werden Sie unser Forschungspartner und tragen Sie aktiv dazu bei, das Wissen über Demenz in Ihrer eigenen Region zu vermehren und für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.“ Denn je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mit den Krankheitssymptomen umzugehen und desto früher können Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in die Wege geleitet werden.

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