Digitale Technologien werden bei Demenzerkrankungen immer wichtiger und stoßen auf zunehmendes Interesse. Niederländische Forscher*innen haben nun versucht, Belege über die Wirksamkeit technischer Möglichkeiten zur Verbesserung des Selbstmanagements und der sozialen Teilhabe zu sammeln.
Digitale Technologien ermöglichen die soziale Teilhabe, erleichtern das Selbstmanagement und tragen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz bei. Kurz: Sie sind für eine gute Gesundheit unerlässlich. Gerade während der Pandemie-„Lockdowns“ hat sich gezeigt, dass digitale Errungenschaften die soziale Isolation überwinden helfen können.
Das Hauptziel der niederländischen Forscher*innen war es, Belege für die Wirksamkeit neuer technischer Möglichkeiten bei Menschen mit Demenz oder mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI) zusammenzufassen. Dazu haben die Wissenschaftler*innen neun Studien systematisch ausgewertet. Die untersuchten Technologien wurden in drei Gruppen eingeordnet: in Technologien, die auf Virtueller Realität (VR) basieren, in sogenannte Wearables, also tragbare Technologien, und in Software-Anwendungen.
Mit VR-Brille Tischtennis spielen
Um kognitive Fähigkeiten zu verbessern, sind Studienteilnehmende zum Beispiel virtuell Rad gefahren oder haben mit Hilfe einer VR-Brille Tischtennis gespielt oder sich im Bogenschießen geübt. Im Bereich soziales Engagement wurde etwa eine App in Kombination mit einer Smartwatch genutzt. Gesichtserkennungssoftware sollte dabei dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz nahestehende Menschen identifizieren können. Ein Tablet diente als Instrument für kognitives Training.
In der Übersichtsstudie räumen die Autor*innen ein, dass die von ihnen untersuchten Studien kaum wissenschaftliche Evidenz lieferten. Es mangele an guten und aussagekräftigen Studien. „Es gibt derzeit keine ausreichenden Belege, um Schlussfolgerungen über die Auswirkungen der Nutzung von Technologien auf die soziale Teilhabe von Menschen mit Demenz oder MCI zu ziehen“, heißt es in der Studie.
Dennoch kam die Studie zu dem Schluss: Vor allem eher Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen (MCI) profitieren vom Einsatz digitaler Technologien, zum Beispiel dann, wenn Computer & Co. das Selbstmanagement der Betroffenen positiv unterstützen. Sowohl für die wissenschaftliche Evidenz als auch in den Gesundheits- und Fürsorgesystemen erkennen die Wissenschaftler*innen „einen großen Spielraum“, für den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz und mit leichten kognitiven Einschränkungen gerecht werden zu können
Hier geht’s zur Studie: